B I O G R A F I E


Foto: Jonathan Hughes
Linda Nicholson ist eine der bedeutendsten unter den Pianisten, die sich auf die Interpretation des barocken, klassischen und frühromantischen Repertoires auf der jeweiligen Zeit entsprechenden, authentischen Instrumenten spezialisiert haben.

Nach ihrem Studium an der Universität London (Bachelor of Music) und am dortigen Royal College of Music (Klavier bei Kendall Taylor, Cembalo bei Ruth Dyson) gewann sie die beiden ersten internationalen Wettbewerbe, die überhaupt für Hammerklavier ausgerichtet wurden, nämlich den Concours International du Pianoforte in Paris und den Wettbewerb Musica Antiqua des Festival Van Vlaanderen in Brügge. Seither erwarb sie sich international großes Ansehen, tritt bei den bedeutendsten Festivals und Konzertreihen in Europa und Fernost auf. Ihr breitgefächertes Repertoire umfasst Solowerke, ebenso wie Kammermusik und Konzerte.

Doch Linda Nicholson verfügt nicht nur über enorme musikalische Erfahrung, sondern verbindet damit auch ein einzigartiges Wissen über ihr Instrumentarium, denn sie hat das Glück, zusammen mit ihrem Ehemann eine der größten Sammlungen historischer Tasteninstrumente in ganz Europa zu besitzen, die Instrumente vom späten 16. bis zum frühen 19. Jahrhundert umfasst. Dieser direkte Kontakt mit originalen Instrumenten der jeweils besten Instrumentenbauer einer Epoche, sowie ihre Studien historischer Quellen und Spielanweisungen vermittelten ihr einen einzigartigen Einblick in die besonderen Charakteristiken und technischen Ansprüche eines jeden Instrumentes: So rühmt man an ihren Interpretationen nicht nur immer wieder deren musikalische Integrität, sondern auch regelmäßig die Schönheit und Vielfarbigkeit des Klanges, den sie den Tasten zu entlocken vermag - seien es die eines Cembalos, eines Clavichords oder eines Hammerflügels. Sie spielt diese Instrumente, die normalerweise nur in Museums-Sammlungen zugänglich wären, bei Konzerten und Aufnahmen, und eröffnet ihrem Publikum damit die Möglichkeit, die Klangwelten der großen barocken und klassischen Komponisten unverfälscht zu erfahren.



K O N Z E R T E

Solo-Rezitals

Im Laufe ihrer Karriere trat Linda Nicholson als Solistin bei zahlreichen Festivals, in Museen, Instrumentensammlungen und Konzertsälen auf. Ihre Programme sind oft auf bestimmte Instrumente oder Themen zugeschnitten, oder einfach auf das reiche Repertoire des 18. und frühen 19. Jahrhunderts fokussiert. Da sie immer bestrebt ist, ihren Horizont zu erweitern, beschäftigt sie sich momentan wieder mit einer besonderen Leidenschaft, nämlich der Musik von Brahms, und bei künftigen Rezitals wird dessen späte Klaviermusik im Mittelpunkt stehen.

Kürzliche/anstehende Auftritte

The Cobbe Collection, Hatchlands
Finchcocks Musical Museum
Art Workers' Guild for the British Clavichord Society
Newbury Festival
MAfestival Brügge
Festival Alter Musik Utrecht
Mozartfest Würzburg
Palais Esterhazy Liebhaber Konzerte

Konzerte

Linda Nicholson hat viele der Klavierkonzerte von Mozart mit hervorragenden Barockorchestern gespielt, beispielsweise mit Les Arts Florissants, The Academy of Ancient Music, The Orchestra of the Age of Enlightenment und der Capella Coloniensis. Mit letzterer nahm sie drei CDs mit Mozart-Klavierkonzerten in einer Koproduktion des Westdeutschen Rundfunks mit dem Label Capriccio auf.

Kammermusik


Foto: Jonathan Hughes
Duo

Eine langjährige musikalische Partnerschaft verbindet Linda Nicholson mit dem bedeutenden Barockgeiger Hiro Kurosaki, Konzertmeister von Les Arts Florissants und anderen renommierten Barockensembles. Auf ihren ausgedehnten Konzerttourneen konzentrierten die beiden Musiker sich vor allem auf die Sonaten von Mozart und Beethoven, ergänzten diese aber auch mit Werken unbekannterer Zeitgenossen, wie Benda, Schobert und Vorisek.

Außerdem nahmen sie sämtliche Mozart-Sonaten für Violine und Klavier in einer Koproduktion von Westdeutschem Rundfunk (WDR) und Erato auf vier CDs auf, die unter anderem den Japanese Academy Award gewannen und in Japan im Jahr ihres Erscheinens die meistverkaufte Klassikeinspielung überhaupt waren. Ebenso spielten sie in nur einem Jahr (2008-2009) die erste Aufnahme des Gesamtwerks von Beethoven für Violine und Klavier auf originalen Instrumenten (keine Kopien) für den WDR und ACCENT auf vier CDs ein. Diese wurden 2009-2010 herausgebracht und veranlassten die Early Music Review zum enthusiastischen Kommentar: „This dream team. Individually outstanding, truly wonderful in combination“ (Ein dream-team. Jeder für sich hervorragend und wirklich wundervoll in der Kombination“).

Kürzliche/anstehende Auftritte

Musikverein Wien
Kunsthistorisches Museum, Wien
Musikfestspiele Potsdam Sanssoucis
Robert Schumann Haus Zwickau
Musik Meran
Oji Hall, Tokio
Hakuju Hall, Tokio
Nishinomya Hall,Tokio
La Caixa, Barcelona
Auditorio de la Feria de Muestras de Valladolid
St. George's, Bristol
Tage Alter Musik Herne für den Westdeutschen Rundfunk



Foto: Chris Mikame
Trio

Linda Nicholson ist eine der Gründerinnen des London Fortepiano Trio, das sie ursprünglich 1981 zusammen mit Monica Huggett (Violine) und Timothy Mason (Violoncello) in's Leben gerufen hat. Als erstes Ensemble nahm das Trio beim Label Hyperion die Klaviertrios von Mozart mit authentischem Instrumentarium auf, eine Einspielung, die Maßstäbe für alle späteren Interpretationen dieser Werke setzte. Heute spielen Hiro Kurosaki (Violine) und Martin Fritz (Violoncello) die Streichinstrumente.

Kürzlich vergangene/demnächst anstehende Auftritte
Brühler Schlosskonzerte
Beethovenfest Bonn
Styriarte, Graz
St. George's, Bristol
Rencontres Harmoniques Lausanne



Neben ihrer Konzerttätigkeit unterrichtet Linda Nicholson privat und wird häufig für Meisterklassen eingeladen, zum Beispiel beim Alte Musik Festival in Wilanow und am Konservatorium in Wien. Sie ist regelmässig Jurorin beim renommierten Hammerklavier-Wettbewerb Musica Antiqua im Rahmen des MAfestival Brugge gewesen.