R E Z E N S I O N E N  /  P R E S S E



SOLO REZENSIONEN


Scarlatti Sonaten


„...die reine Musikalität Linda Nicholsons, die aus der Musik jedes kleinste Quentchen an musikalischer Substanz und noch mehr zieht. Alle Möglichkeiten des Instrumentes werden genutzt und die erforderliche Virtuosität handhabt sie mühelos.“

MusicWeb International

„Nicholson schöpft die Möglichkeiten ihres Instrumentes bis in's Letzte aus und beweist damit, wie expressiv es sein kann... Ein hochinteressantes und erfreuliches Rezital.“

Early Music Review, Rezension der Scarlatti-Sonaten CD


Beethoven Bagatellen

„Linda Nicholson ist eine hervorragende Musikerin für das klassische Repertoire auf authentischen Tasteninstrumenten. Ihre Interpretationen sind so vollendet, wie man das von einer Pianistin ihres Kalibers erwarten würde.“

Early Music Vol.37/2, 2009

„ Zum Glück aber findet sich in der englischen Spezialistin für historische Tasteninstrumente Linda Nicholson eine beredte Fürsprecherin für diese Preziosen, die unter ihren Händen in bestem Lichte funkeln können."

Klassik.com 12/04/09

„Eine unentbehrliche Anschaffung für Jeden, der diese kleinen Stücke ernst nimmt.“

Musical Pointers




BEETHOVEN Bagatellen: Op. 33; op 119; op. 126; in B, WoO 60; in a, „Für Elise.“ Andante in F, „Andante favori.“ Rondo a capriccio, op. 129. Allegretto in b; WoO 61 - Linda Nicholson (fp) - ACCENT 24180 (76:29)

      „Wow. Wow, wow, wow! Diese CD aufzulegen und zu starten katapultiert Sie in ungekannte musikalische Sphären. Und nicht nur, weil es Beethoven ist, nicht nur, weil Nicholson diese kleinen Stücke mit Charme und Stil spielt, sondern weil sie so gänzlich in der Musik ist, dass sie die Musik wird. In gewisser Weise scheint es hier keinen Interpreten zu geben - obwohl offensichtlich ist, dass sie jeder einzelnen Note und Phrase dieser 29 Stücke ihre komplette und ungeteilte Aufmerksamkeit geschenkt hat. Es scheint hier keinen Interpreten zu geben, weil man, vor allem anderen, Beethoven direkt mit dem Hörer kommunizieren hört.
      Beethovens so eigener, bäuerlicher Charme, seine Introspektion, seine kinetische Energie, sein rascher und beweglicher musikalischer Geist sind vollständig da. Man bekommt den Eindruck, nicht ein Rezital, sondern den Komponisten selbst seine Musik komponieren zu hören - oder, um genauer zu sein, man hat den Eindruck ihn in dem Augenblick zu belauschen, in dem er seine Ideen schließlich soweit zusammengefügt hat, dass das Durcheinander von Noten endlich geordnet ist, dass aus dem Konzept Realität wird. Wenn man dann zum letzten Stück auf dieser CD kommt, dem schon ärgerlich über-populären „Für Elise“, das ich als Klingelton von mehr Handys höre, als ich zählen wollte, weiß man einfach bereits, dass Nicholson etwas Neues und Stichhaltiges darüber zu sagen haben wird - und, zum Donnerwetter!, sie hat. Es ist nichts Abgedroschenes in ihrer Interpretation dieses oder eines der anderen Stücke. Ihre außergewöhnliche Beherrschung des Rubato ist subtil, macht Sinn, und kreiert ein wunderbares Geben und Nehmen. Alles, wie gesagt, ist doppelt und dreifach überlegt; und dennoch, wie ebenfalls schon gesagt, scheint es noch einmal mit dem Verstand des Komponisten selbst überdacht.
      Fanfare verlangt, dass man oft eingespieltes Repertoire vergleicht, doch ich tue mir schwer, Nicholson mit Irgendjemandem zu vergleichen. Brendel (Philips) ist manchmal energischer, manchmal nachhaltiger, doch das ist ganz klar eine Frage der Interpretation - exzellent, aber nicht wirklich Beethoven. Jenö Jandó (Naxos) klingt schlaff im Vergleich mit Beiden. Gould (Sony) geht die Stücke ein wenig langsamer an, schwelgt in ihrer Struktur, aber auch hier gilt: Das ist Interpretation, nicht der Notentext. Von all diesen Pianisten, die auf modernen, konventionellen Flügeln spielen, kommt John O'Conor (Telarc) noch am nächsten und ohne Interpretationen an Beethoven heran - wie es Nicholson hier gelingt. Aber versuchen Sie doch einmal, einen modernen Flügel dahin zu bringen, diesen schwirrenden Klang zu erzeugen, wie ihn Nicholson in op. 119/3 bei diesem Instrument mit dem Fagottzug hervorbringt, bei dem ein Stück Pergament auf die tiefen Saiten gesenkt wird. Die Bagatelle op. 119/7 wird Sie vom Stuhl reißen - und die Musik zieht Sie einfach auf den Gipfel und lässt Sie nicht leicht wieder herunter. Um den Jazzpianisten Lennie Tristano zu paraphrasieren: Sie hat den Punkt erreicht, wo ihre „Finger in die Tastatur sinken und man diesen WOW!-Moment erreicht.“ Aber hören Sie und staunen Sie. Diese CD hielt mich über ihre ganzen 76 Minuten in Atem. Und wie oft kann man das schon über Aufführungen von Bagatellen sagen? Ach ja, und die Klangqualität ist absolut perfekt. Sogar über in den Computer gestöpselte Kopfhörer klingt Nicholsons Pianoforte (ein sensationelles Modell von 1815 aus Wien, gebaut von Johann Fritz) absolut präsent und tanzt in den Ohren. Hören Sie, welche Bandbreite an Farben sie zum Beispiel in op. 33/5 hervorbringt! Darf ich noch ein letztes Wow! anfügen? Diese Frau ist ein Genie."
Lynn René Bayley


Fanfare, September/October 2008


Besprechungen der CD mit Mozart-Sonaten

Ausgezeichnet mit dem Diapason d'Or




„Man würde nun nicht behaupten wollen, dass dieses ehrwürdige Pianoforte ganz von alleine spielt, aber bei Gott! - wie wunderschön, wie ausgeglichen vom Bass bis in den Diskant, schwer und leicht, lebhaft und voll ist es doch! Restauriert von Christopher Clarke beugt es sich den Wünschen seiner glücklichen Eigentümerin: Linda Nicholson vermag darauf Artikulationen, Atem, Dynamik (feinst differenziert, niemals blockhaft oder oberflächlich) zu realisieren, mit unendlichen Nuancen; und sie singt darauf aus vollem Halse, wenn die Musik es gestattet..., doch mit schöner Stimme, denn ihr Instrument hat nicht den rauen Klang der schlecht-erhaltenen und schlecht-regulierten historischen Instrumente, die dem Ruf des Pianoforte in den letzten 40 Jahren so sehr geschadet haben.

Wenn schon die schnellen Sätze unwiderstehlich sind, stehen ihnen die Andantes und Adagios in Nichts nach: Plötzlich verbirgt eine Wolke dieses Licht, das aber wahrnehmbar bleibt hinter der Patina eines weicheren („mit gesenktem Kopf“) Klangs - was Linda Nicholson niemals zu exzessiv einsetzt, so wie sie auch sonst niemals den Grundsatz verletzt: Lass es natürlich fließen.
In Wirklichkeit lässt sie natürlich gar Nichts fließen: Ihre Arbeit hat ihren Instinkt einfach noch nicht eingeengt.

Sie liest die Musik wie einen Prosatext, aber im guten Sinne des Wortes: Als würde sie einer kleinen Gruppe von Freunden die Qualitäten des wunderbaren Klaviers und der neuen Partituren die sie soeben erworben hat, zeigen. Diese Intimität, die Abwesenheit jeglicher Pose oder Prätention, hindern sie nicht, ihre Phrasen mit großer Energie und Entschlossenheit zu entwerfen: Andreas Staier tut dies auch, und in bewundernswerter Weise - aber bei ihm schwingt eine Prätention und Autorität mit, die an den Konzertsaal denken lässt. Nicht so bei Nicholson, deren Autorität eine freundliche, heitere ist. Der Klang der Aufnahme ist großartig: Aus der Nähe aufgenommen, aber die Nuancen und Dynamik des Walter-Flügels optimal respektierend. Man hat das Gefühl, er ist hier, vor einem, wenn man die CD mit einer der Realität nahekommenden Lautstärke anhört.“
Alain Lompech

Diapason, März 2009





Mozart: Klavier-Sonaten Nr. 3, 8, 12, 18 „Jagd". Fantasia in d-Moll, KV 397

„Nach ihrer außerordentlich erfolgreichen CD mit Beethoven-Bagatellen (Accent 24180) im letzten Jahr wendet die brillant begabte Linda Nicholson ihre Aufmerksamkeit nun wieder Mozart zu. Sie hat das nahezu optimale Instrument für diese Aufnahme ausgewählt: Einen originalen Hammerflügel von Anton Walter, gebaut etwa um 1797, restauriert von Christopher Clarke. Es handelt sich dabei um eines der 18 noch existierenden Instrumente, die von diesem Klavierbauer, den Mozart so sehr schätzte, vor 1800 gebaut wurden. Nicholson, deren Konzeption der Mozart'schen Klaviermusik angemessen orchestral ist, erscheint geradezu ausgelassen, wenn sie das expressive Potential dieses bemerkenswerten Instrumentes ausschöpft. Obwohl sie mit unanfechtbarer musikalischer Autorität und makelloser technischer Meisterschaft spielt, verleihen ihre Anmut und die Spontaneität ihrer Annäherung an die Musik jedem Satz eine unwiderstehliche Frische.
Nicholson ist außerdem eine Musikerin von unbestreitbarer emotionaler Integrität. Welchen Affekt der imaginative Genius Mozarts auch immer hervorruft – sei es die leidenschaftlich erregte Verzweiflung der Sonate No. 8, die träge Sinnlichkeit des Andante amoroso in der Sonate No. 3, das klagende Suchen, das in der d-Moll Fantasia beginnt, oder die freudige Unbekümmertheit des Finale in der Sonate No. 12 – Nicholsons Identifikation damit, und somit auch ihr Vermögen, ihn lebendig und überzeugend darzustellen, ist perfekt. So klagen beispielsweise gegen Ende des Allegro maestoso in der Sonate No. 8 eine Reihe von schwebenden Figuren in der rechten Hand deutlich über einem unerbittlich mahlenden Orgelpunkt im Bass. Unter Nicholsons Händen bekommt diese Passage all die Schwere und fesselnde Intensität der Griechischen Tragödie. Das diese Sonate abschließende Presto scheint dagegen eine trauer-induzierte Panik zu zeichnen, und doch geht hier, ungeachtet des atemlosen Tempos, kein Detail einer Phrase, keine Nuance verloren.
Tatsächlich ist diese wunderbar konturierte Phrasierung eine von Nicholsons großen Stärken: In jeder Geste scheint sie genau zu wissen, wie man sie singen oder mit einem Streichinstrument phrasieren würde. Ihre Treue zum Notentext rangiert auf höchstem Level, so dass selbst zwischen Punkten und Keilen als Staccato-Bezeichnungen klar unterschieden wird – mit aufschlussreichen Ergebnissen. Fast immer beachtet sie mit peinlichster Genauigkeit die angegebenen Wiederholungen und verziert eine jede davon ideenreich, mit Geschmack und Intelligenz.
Nicholson ist, zusammen mit Hiro Kurosaki, offenbar gerade auch mit einer Aufnahme sämtlicher Beethoven-Sonaten für Violine und Klavier beim Westdeutschen Rundfunk/Erato beschäftigt. Diese CD ist ein starkes Arument für Accent, eine Gesamtaufnahme der Mozart-Solosonaten mit ihr zu machen. Auch eine Reihe von Mozarts Konzerten (Nos. 9, 13, 21 und 23) hat sie mit der Capella Coloniensis unter Nicholas Kraemer eingespielt (Capriccio 51042).
Für solche Hörer, die der facettenreichen Schönheit des Hammerflügels aus dem 18. Jahrhundert immer noch misstrauen, können sich die Interpretationen von Lili Kraus, sowohl die Aufnahmen der Haydn-Gesellschaft von 1954 (wiederaufgelegt bei Music & Arts 1001), als auch die Gesamtaufnahme von 1967 (Sony 88808) auch angesichts neuerer musikwissenschaftlicher Erkenntnisse immer noch gut behaupten und bleiben – in rein musikalischer Hinsicht – unübertroffen. Interessante Aufnahmen mit Hammerflügel existieren mit Alexej Lubimov (ursprünglich bei Erato, nun wiederaufgelegt bei ArkivMusic) und – von allen Werken für Tasteninstrument – mit Ronald Brautigam (BIS). Aber Nicholsons Mischung von musikalischer Wärme, leidenschaftlicher Intelligenz und einfach schierem musikalischem Können sichern ihr einen Platz unter den Mozartinterpreten ersten Ranges, und, zweifelsohne, auch unter den interessanteren britischen Musikern, die heutzutage an die Öffentlichkeit treten. Verpassen Sie diese CD nicht." Patrick Rucker

Fanfare, Juli/August 2009



C.P.E. Bach Sonaten und Clavierstücke

„...dieses Instrument scheint - unter Linda Nicholsons Händen - perfekt für diese Musik geeignet.
....die Musik der drei Sonaten ist von bedeutender Substanz, und die dynamische und fesselnde Interpretation, die ihr hier zuteil wird, gibt sie bestmöglich wieder.
Die anderen Werke auf der CD sind, wie die Titel der beiden Bände schon andeuten, sehr kurz; sie dauern oft weniger als eine Minute. Doch auch in diesen Stücken gelingt es der Pianistin im Verein mit dem Instrument atemberaubende Eindrücke zu vermitteln.“

Newsletter der britischen Clavichord Sozietät, Februar 2012



DUO-REZENSIONEN

„ Der Geiger Hiro Kurosaki und die auf den Hammerflügel spezialisierte Linda Nicholson dokumentieren gleich bei Mozarts A-Dur Sonate K. 526 ihre Extraklasse durch kantables Spiel und betörende Innigkeit. Mit Stücken von Mendelssohn und Brahms widerlegt die Pianistin anschließend das Vorurteil, der Hammerflügel klänge spröde, und Kurosaki beweist seinen Rang mit Bachs Präliudium für Violine solo."

Märkische Allgemeine

„ Nach der Pause gestaltete Kurosaki Johann Sebastian Bachs Präludium aus der Partita Nr.3 E-Dur BWV 1006 für Violine sehr virtuos und konstruktiv, so dass der Aufbau sichtbar ward und trotzdem hinreißend musiziert wurde. Der erste Satz aus der Großen Sonate Nr.2 d-Moll Op.121 von Robert Schumann ....überaus feinfühlig interpretiert....vital und bravourös in Scherzo und Finale den Eindruck hinterlassend, wirklich authentisches Musizieren gehört zu haben....ein ganz besonderes Konzert."

Potsdamer Neueste Nachrichten



Sämtliche Beethoven Violin-Sonaten

Volume 1, opp. 47 und 96


„Eine Entdeckungsreise. Es könnte keinen besseren Einstieg geben: Dieses Dream-Team freue ich mich schon, noch oft zu hören. Ausgezeichnete Einzelleistungen, wirklich wundervoll in der Kombination.“

Early Music Review, August 2009

Volume 2, opp. 23 und 24

„Kurosaki und Nicholson liefern glänzende Interpretationen. Ich hoffe, der Rest der Gesamtaufnahmen wird eine ebensolche Offenbarung sein.“

Early Music Review, April 2010

Volume 3, op. 12 nos. 1-3

„Gerade hinsichtlich der Akustik auf dieser Aufnahme, die wirklich nichts verzeiht, ist es umso bemerkenswerter, dass beide Interpreten mit vollem Einsatz und Risiko an die Sache herangehen. Das sind Aufnahmen, die einen vom Sitz reißen und die absolute Sicherheit der Musiker in ihrer Sicht der Werke, die sie da spielen, macht einen großen Teil des Erfolgs dieser fesselnden Darbietung aus. Doch die Virtuosität der beiden ist nicht weniger eindrucksvoll.“

Early Music Review, Juni 2010

Weitere exzellente Besprechungen finden Sie unter:

www.klassik.com/magazin/reviews

www.klavier.de/magazin/kritik

www.klassik-heute.com

www.diverdi.com : octubre 2009; febrero 2010; mayo 2010

Volume 4, op. 30 nos. 1-3

Noch nicht besprochen.


LONDON FORTEPIANO TRIO REZENSIONEN

„ Was hier....zu hören war, ließ übliche Klaviertrio-Erlebnisse hinter sich."

Claudia Valder Knechtges, Kölner Stadt-Anzeiger

„Das London Fortepiano Trio enthüllte seinen eigentlichen Daseinszweck - genuines, unvermischtes Vergnügen.“

Olga Komok, Early Music

„Begeisternde Auftritte des London Fortepiano Trios in der Redoute."

H.D.Terschüren, Bonner Rundschau

„Kurosaki verwandelte das verzierungsreiche Rokokostück in lebendige, geistreiche Virtuosenkunst. Dass die Pianistin Linda Nicholson dem Hammerklavier die feinsten dynamischen nuancen abgewinnen kann, zeigte sie schon hier...Beethovens Trio G-Dur war die Höhepunkt des Abends. Das Spiel des Trios beglückt durch einen wunderbar vollem Klang; dazu kommt ein ausgeprägtes Bewusstsein für die Balance und Struktur des Werkes."

General-Anzeiger